Nach Aufbau des XBoard-Protokolls startet der Client (weiß) über die Angabe eines Zuges eine Partie. Das Sequenzdiagramm im Bild unten zeigt eine exemplarische Interaktion auf Subsystem-Ebene von der Eingabe “e2e4” (weißer Bauer e2-e4) bis zur Antwort von DokChess, also der Ausgabe “move b8c6” (schwarzer Springer b8-c6, „Nimzowitsch-Verteidigung“).
Bild: Beispielhaftes Zusammenspiel für eine Zugermittlung
Zunächst validiert das XBoard-Protokoll-Subsystem die Eingabe unter Zuhilfenahme der Spielregeln (→ 8.4 „Plausibilisierung und Validierung“). Der Zug wird im Beispiel als zulässig erkannt und auf der (zustandsbehafteten) Engine ausgeführt (Nachricht “ziehen”). Anschließend fordert das XBoard-Protokoll-Subsystem die Engine auf, ihren Zug zu ermitteln. Da eine Zugberechnung sehr lange dauern kann, DokChess aber weiter auf Eingaben reagieren können soll, erfolgt der Aufruf asynchron. Die Engine meldet sich mit möglichen Zügen zurück.
Zunächst prüft die Engine, ob die Eröffnungsbibliothek etwas hergibt. Im Beispiel ist das nicht der Fall. Die Engine muss ihren Zug selbst berechnen. Sie greift dazu auf die Spielregeln zurück, und ermittelt alle gültigen Züge als Kandidaten. Anschließend untersucht und bewertet es diese, und meldet nach und nach immer bessere Züge (aus Sicht der Engine bessere) an den Aufrufer (das XBoard-Protokoll-Subsystem) zurück. Hierbei kommt das Observer-Pattern (Implementierung mit Reactive Extensions) zum Einsatz.
Das Beispieldiagramm zeigt zwei gefundene Züge (Bauer e7-e5, Springer b8-c6) und am Ende die Nachricht, dass die Suche abgeschlossen ist, die Engine also keine besseren Züge mehr liefert. Das XBoard-Protokoll-Subsystem führt den letzten Zug auf der Engine aus und setzt ihn anschließend in eine Zeichenkette auf der Standardausgabe gemäß XBoard-Protokoll um: “move b8c6”.